Was ist Ergonomie?

Die Ergonomie als interdisziplinäre theoretische und vor allem praktische Wissenschaft befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen dem Mensch und seinen Arbeitsbedingungen. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und ist eine Zusammenfassung aus:

Ergon = Leistung, Beschäftigung und
Nomos = Gesetz, Lehre

Die Ergonomie versucht primär ein Gleichgewicht zwischen der Leistungsfähigkeit eines Arbeitnehmers und den Anforderungen seines Arbeitsplatzes herzustellen. Anpassungen werden deshalb an Arbeitsplätzen, Arbeitssystemen, Arbeitsumgebung und in der Produktion vorgenommen. Die körperlichen und geistigen Voraussetzungen und Fähigkeiten des Menschen müssen darin zwingend eingebunden werden. Trotzdem muss die Ergonomie aber auch bestrebt sein, die Rentabilität eines Unternehmens zu fördern.

Anwendungsbereiche

Arbeitsgestaltung

Der klassische Arbeitsbereich der Ergonomie ist die Gestaltung von Arbeitsplätzen und Arbeitsabläufen. Dabei werden von der Arbeitsorganisation (z.B. Schichtarbeit) über die Arbeitsumgebung bis zu den Arbeitsmitteln alle Elemente so optimiert, dass ein Maximum an Produktivität bei einer akzeptablen Beanspruchung entsteht und die Gesundheit der Beschäftigten gefördert wird. 

Schnittstelle Mensch–Technik

Neben anthropometrischen Kenntnissen müssen auch physiologische und kognitive Aspekte bei der Gestaltung von Produkten berücksichtigt werden. Die Ergonomie gewährleistet eine optimale Übereinstimmung von Bedürfnissen und Fähigkeiten der Benutzer mit dem Produkt. 

Arbeitsbezogene Rehabilitation

Eine schnelle Reintegration von Kranken spart kosten und fördert den Zusammenhalt der Belegschaft. Wir erreichen dies mit zielgerichteter Förderung der Leistungsfähigkeit durch Training, Optimierung der Bewegungsabläufe und notwendige Anpassungen am Arbeitsplatz.

Beispiele

  • Arbeitssicherheit:
    Vermeiden von Unfällen und Berufskrankheiten durch menschengerechte Arbeitsgestaltung.
  • Menschliche Zuverlässigkeit:
    Vermeiden von Überforderungen und menschlichen Fehlern durch die Systemgestaltung.
  • Gesundheitsschutz:
    Berücksichtigung der menschlichen Eigenschaften, Fähigkeiten und ihren Grenzen zur Vermeidung von Gesundheitsproblemen.
  • Schulung:
    Informationen, Anleitung und Supervision von Beschäftigten betreffend gesundheitsförderndes Verhalten.
  • Usability:
    Optimierung von Produkten mit dem Ziel einer sicheren, einfachen und effizienten Handhabung.
  • Heben und Tragen von Lasten:
    Beurteilung und Optimierung von Arbeitsbedingungen.
  • Bildschirmarbeit:
    Analysen und Gestaltung von Arbeitsplätzen.
  • Stress:
    Erfassen von Belastungen und Entwickeln von Bewältigungsstrategien.
  • Beschwerden im Bewegungsapparat:
    Abklärung und Verbesserung der Arbeitssituation.